Kreis Borken. „Mehr Respekt“ wünschen sich Schüler*innen – unter ihresgleichen ebenso wie seitens der Lehrkräfte. Der Umgang im Schulalltag sei rauer und rücksichtsloser geworden, berichteten die Teilnehmer*innen des Schülerforums, zu dem die Bürgerstiftung Westmünsterland erstmals eingeladen hatte.

Mädchen und Jungen aus zehn weiterführenden Schulen des Kreises Borken nahmen diese Gelegenheit zum Austausch wahr. Einen Vormittag lang reflektierten sie im Haus Hakenfort in Stadtlohn ihren Schulalltag, insbesondere dessen Entwicklung nach der Corona-Pandemie. Positiv bewerteten sie dabei die Digitalisierung des Unterrichts. Allerdings mangele es oftmals noch an der notwendigen Kompetenz und klaren Regeln für die Handynutzung im Schulalltag. Ein Vorschlag des Schülerforums: „Ein Tag für die digitale Fortbildung – für Schüler*innen und Lehrer*innen“.

Ob Gymnasium, Real-, Sekundar- oder Gesamtschule: Die Erfahrungen der Schüler*innen gleichen sich. Alle beobachten sie, eine zunehmende Vereinzelung und Grüppenchenbildung sowie einen Mangel an sozialen Kompetenzen. Klassenübergreifende Angebote, Herausforderungen, denen sie sich in Projekten eigenverantwortlich stellen können, wären aus Sicht der jungen Menschen Möglichkeiten, dem wieder entgegenzuwirken und „uns besser aufs Leben vorzubereiten“.

„Mehr Aufklärung hinsichtlich gesundheitlicher Probleme wie Essstörungen oder Depressionen“, „mehr Schulsozialarbeiter“, „einen verlässlicheren Unterricht“ und „mehr Hilfen bei der Berufsorientierung“ waren weitere Wünsche, die beim Schülerforum geäußert wurden. Laut wurde ferner der Wunsch nach „Lehrern, die Vorbilder für uns sind. Die nicht nur sagen, dass wir etwas falsch machen, sondern uns Alternativen aufzeigen und uns motivieren“.

Die Bürgerstiftung Westmünsterland sieht das Schülerforum als Grundlage für neue Projekte. Diese sollen nun mit den Schüler*innen sowie Lehrkräften und Fachkräften aus der Jugendarbeit entwickelt werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Bürgerstiftung Westmünsterland. Das nächste Treffen sei bereits geplant.

Weitere Informationen zur Bürgerstiftung gibt es unter www.buergerstiftung-westmuensterland.de