Die Sekundarschule stellt im Kult Westmünsterland aus
Wenn sich Elfjährige für das Thema „Heimat“ begeistern, dann kann folgendes Ergebnis dabei herauskommen: Im Kult Westmünsterland in Vreden ist eine Sonderausstellungsfläche eröffnet worden, die ausgewählte Bilder von Schüler*innen der Jahrgangsstufe 6 der Sekundarschule an der Berkel der Stadt Vreden zeigt. Seit zwei Schuljahren ist das Thema „Meine Heimatstadt im Rizzi-Style“ im schulinternen Lehrplan des Faches Kunst verankert und die Ergebnisse können sich sehen lassen. Es war naheliegend, diese farbenfrohen Bilder einem breiteren Publikum, als ausschließlich der Schulgemeinschaft, vorzustellen. Das Kult Westmünsterland bietet nun diese Gelegenheit.
Der in New York geborene Künstler James Rizzi (1950-2011) entwarf Plattencover und Briefmarken, gestaltete Autos und Gebäude. Seine Arbeiten werden bis heute in Museen und Galerien auf der ganzen Welt gezeigt, seine Bilder wirken schlicht, frech und fröhlich. Sie heitern auf und übertragen ein positives Lebensgefühl. Es zeigte sich im Unterricht, dass die schlichten und farbenfrohen Bilder, in denen Rizzi seine Heimatstadt darstellte, äußerst ansprechend und inspirierend für unsere Sechstklässler sind. So entstand die Idee, die eigene Heimat mit all ihren Fassetten darzustellen. Das eigene Zuhause spielte bei der Motivwahl unserer Schüler*innen ebenso eine Rolle, wie Orte, mit denen sie persönliche Erlebnisse verbinden. Die Wahrzeichen New Yorks, die Skyline und mehrspurigen Straßen wichen den Vredener Sehenswürdigkeiten und typischen Landschaftselementen einer Kleinstadt. Wolkenkratzer wurden durch Einfamilienhäuser ersetzt und die hohe Einwohnerdichte New Yorks wurde auf die im Verhältnis zur Gesamtfläche Vredens geringe Einwohnerzahl reduziert. Auch Haus- und Nutztiere spielen eine wichtige Rolle in den Bildern der kleinen Künstler*innen. Der über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gewordene Flamingo taucht ebenfalls in den Heimatbildern auf.
Rizzis Bilder erlauben durch klare Farbflächen und Konturen einen strukturierten Bildaufbau, der räumliches und auch figuratives Zeichnen auf einfache Art und Weise zulässt. Die Kombination aus der inhaltlichen Auseinandersetzung mit der eigenen Lebenswirklichkeit und der Möglichkeit einfache und farbenfrohe Bildräume zu gestalten, erleichtert unseren Schüler*innen den Zugang zum Thema. Zudem bot ihnen das Thema „Heimat“ nicht nur die Gelegenheit, sich dem Stellenwert der eigenen Heimatstadt und der Bedeutung für ihr Leben bewusst zu werden, sondern gab gleichzeitig Anlass sich mit Mitschüler*innen über ihre Heimat auszutauschen. Unsere Sechstklässler waren sich in folgendem Punkt einig: Das Gefühl von Heimat ist weit mehr, als der Ort, an dem man wohnt.