Am 01.09.2022 führten die Schülerinnen des DG-Kurses der Jgst. 10 ihr Stück „Die Insel“ in einem vollbesetzten Forum auf, ein Bühnenstück auf Grundlage des gleichnamigen Bilderbuches von Armin Greder, das von dem Kurs selbst geschrieben wurde. Unterstützung hatte der Kurs dabei von einem früheren Kurs: Der DG-Kurs der Jgst. 9 aus dem SJ 19.20 hatte die Textgrundlage einst für ihre eigene Aufführung geschrieben. Aufgrund des 1. Lockdowns kam diese Aufführung aber nie zustande. Sie erlaubten es aber, die Textgrundlage zu verwenden und so konnte jetzt im Jahr 2022 endlich die Aufführung stattfinden.
Inhaltlich geht es in dem Stück um ein hochaktuelles, gesellschaftliches Thema: Wie wollen wir mit dem Fremden, mit Flüchtlingen, mit Menschen umgehen, wenn sie zu uns stoßen? Wie gehen wir um, mit dem Fremden und den Mauern in den Köpfen? Die Menschen auf der Insel hatten eine eindeutige Meinung: Sie hatten Angst vor dem Fremden, der auf ihre Insel gespült wurde und überließen ihn am Ende wieder dem rauen Meer. Sie kümmerten sich nicht um seine Belange oder Bedürfnisse. Der Kurs positionierte sich am Ende des Stückes. Lena und Lea trugen die folgenden, abschließenden Worte vor:
„Stellen wir uns vor, es gäbe ein großes Flüchtlingsbuch, darin verzeichnet alle Schicksale, alles Leid, alles Elend, alle Hoffnung, alle Zuversicht. Stellen wir uns vor, es gäbe in diesem großen Flüchtlingsbuch eine Seite für jeden Flüchtling, eine Seite für jeden Vertriebenen, eine Seite für jeden, der seine Heimat verlassen und anderswo Schutz suchen musste.
Die aktuelle Ausgabe eines solchen Buches hätte 89 Millionen Seiten. So viele Flüchtlinge gibt es derzeit auf der Welt. Unser Stück basiert auf der Grundlage des Bilderbuches „Die Insel“ von Armin Greder. Dort heißt es, dass der Mann „nicht war wie sie“ und dann beginnt auf der Insel ein Streit darüber, wie man mit ihm umgehen soll. Es ist ein Streit, wie er in so vielen Staaten geführt wird, es ist ein Streit, wie er auch in den Ländern der Europäischen Union geführt wird. Wir vom DG-Kurs 2022 der zehnten Klassen wollten mit diesem Stück aufzeigen, wie manche auf unserer Welt mit dem Fremden umgehen. Es war keine Angst, die der Mann in unserem Stück verbreitet hat – er hat nicht gefordert, sagte nichts, klagte nicht über sein Schicksal – er war da. Die Angst ist die Angst, die in den Leuten steckt und die sie nun an dem Mann auslassen: sie bringen diese Angst auch ihren Kindern bei.
Und hier sind wir alle gefragt: Wir sind der Meinung, dass es egal ist, ob jemand fremd, alt, jung, klein, groß, dick oder dünn ist, einen Migrationshintergrund, eine andere Hautfarbe, Einschränkungen – körperlich oder psychisch – hat und auch, welche Sexualität eine Person hat. Auch für uns ist dieses Thema kein Fremdes… Wir begegnen dem Thema im Alltag, in der Schule, bei der Arbeit, im Freundeskreis und durch die Medien – und deswegen ist es umso wichtiger, dass wir für ein besseres Miteinander einstehen.
Diese Worte wollen wir euch und Ihnen mitgeben, damit wir dazu beitragen, dass jeder akzeptiert wird. Hier im Kleinen bei uns in der Schule, in Vreden und dann in unserer Gesellschaft und auf der Welt. Wir müssen anders miteinander umgehen – Mensch ist Mensch, Mensch bleibt Mensch.“
Der Kurs dankt allen Zuschauer*innen für das zahlreiche Erscheinen und den großen Applaus.
Einige der Bilder sind bei der Generalprobe entstanden.
In den Rollen:
Der Fremde Lina Tenhagen
Fischer Charlotte Geling
Wirtin Melina Propp
Zimmermann Jule Verwohld
Fuhrmann Lena Kraschinski
Lehrer Sarah Bülten
Wachtmeister Selina Bülten
Kellnerin Anna Gewers
Pfarrer Jule Wissing
Mutter Soraya Beck
Kind 1 Amelie Wenning
Kind 2 Chiara Prete
Kind 3 Nisha Barkho
Frau 1 Lea Nienhaus
Frau 2 Linn Keizers
Mann Leticia Nichajew
Vater 1 Anna-Maria Meinker
Vater 2 Leonie Decker
Dorfbewohner 1 Jana Schwanekamp
Dorfbewohner 2 Leonie Pöppelbuß
Dorfbewohner 3 Nisha Barkho
Dorfbewohner 4 Linn Keizers
Dorfbewohner 5 Anna van de Sluis
Dorfbewohner 6 Jill Ellers
Souffleusen Leni Wesseler, Zoe Müller
Jette Giebing, Charlotte Schüring
Technik Johanna Kohnen, Ina Gebker
Celina Haveresch
Regie Bianca Dieker